Freiwilligenarbeit in Portugal

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Emma-Marie
Obdachlosenhilfe
Eigentlich kann jeder dieses Projekt machen, da die Welt immer ein paar gute Menschen braucht die freiwillig helfen.- Obdachlosenhilfe
Emma-Marie
Obdachlosenhilfe
Eigentlich kann jeder dieses Projekt machen, da die Welt immer ein paar gute Menschen braucht die freiwillig helfen.

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Wenn du dein Freiwilligenprojekt in 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
Spaß, Sprachen, Kulturen
Beschreibe einen typischen Tag während des Freiwilligenprojekts:
Morgens sind wir früh aufgestanden um mit der Bahn nach Lissabon zu fahren. Dort haben wir dann den Bus weiter zu unserer Einsatzstelle genommen. Als wir dann angekommen sind wurden wir jeden Morgen ganz herzlich auf Portugiesisch begrüßt. Die Arbeit war nicht schwer und wir hatten immer Spaß bei der Ausführung. An manchen Tagen sind wir nach der Arbeit in Lissabon geblieben um die Stadt zu erkunden. An anderen Tagen ging es direkt in das Hostel zurück und ab an den Strand.
Wie hast du deine Freizeit gestaltet? Was war dein schönstes Erlebnis während des Projektes?
Meine Freizeit war sehr gefüllt von Strandbesuchen und Fußballspielen mit anderen Leuten. Das schönste Erlebnis war das Fußballgame zwischen uns Leuten aus dem Hostel und ein paar portugiesischen Straßenfußballern.
Deine Geheimtipps: Welche Orte oder Aktivitäten sollte man nicht verpassen?
Verpassen sollte man keinen Fall die Açai Bowl in Estoril (Tasty Açai)
Außerdem die tollen Clubs und Bars (K Urban Beach Club, Lustinrio).
Wo hast du gewohnt und wie war deine Unterkunft?
Ich habe in Estoril gelebt, in einem Hostel. Das Impact Beach House war wunderschön. Manchmal waren es zu viele Menschen auf einmal, da ich in einem Zimmer mit 12 weiteren Mädchen war, aber daran gewöhnt man sich sehr schnell. Und viele Menschen sind auch nicht immer etwas schlechtes.
Wie hast du dich in der Zeit persönlich weiterentwickelt?
Ich habe gelernt mehr Verantwortung zu übernehmen und nicht alles so schwer zu nehmen. Ich bin eher ein introvertierter Mensch aber in dem Hostel habe ich gelernt auf Menschen zu zugehen und neue Freunde zu finden.
Wem würdest du unser Freiwilligenprojekt empfehlen?
Ich würde es Menschen empfehlen, die noch nicht wissen was sie nach der Schule tun sollen. Es ist eine schöne Möglichkeit zu reisen und dabei noch etwas gutes zu tun. Eigentlich kann jeder dieses Projekt machen, da die Welt immer ein paar gute Menschen braucht die freiwillig helfen.

Tanja
AIFS Mitarbeiterin
Food Rescue
- Food Rescue
Tanja
AIFS Mitarbeiterin
Food Rescue






















Ein typischer Arbeitstag
Beim Food Rescue Projekt unterstützt man eine der vielen Einrichtungen von ReFood Portugal, die es vielerorts in Lissabon gibt. Hier wird sich um die Lebensmittelversorgung von Menschen gekümmert, die sich finanziell allein nicht selbst versorgen können. Eine Food Rescue Projekteinrichtung ist einer Tafel hier in Deutschland nicht unähnlich, allerdings werden in Portugal Lebensmittelspenden aller Art gesammelt und verteilt: neben Lebensmittelspenden aus Supermärkten und Bäckereien so z.B. auch fertig gekochte Mahlzeiten aus Restaurants sowie Krankenhäusern, die ansonsten weggeschmissen worden wären.
Da es darum geht, Lebensmittel zu retten, die tagsüber nicht verkauft oder verbraucht wurden, um sie einem guten Zweck zuzuführen, sind die Arbeitszeiten bei diesem Projekt am späten Nachmittag (15:00 – 19:00 Uhr) und abends (19:00 – 23:00 Uhr). Während die Volunteers, die ein anderes Projekt machten, morgens oder nachmittags in ihrem Projekt im Einsatz waren, konnte ich als Food Rescue Volunteer tagsüber die viele Freizeit nutzen, um die Küstenorte Estoril, Cascais und natürlich auch die Weltmetropole Lissabon und Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Da wird es einem nie langweilig!
Ich war in im ReFood Center Santa Maria Maior nahe dem Bahnhof Cais do Sodré in Lissabon im Einsatz und dort Teil des Spätschicht-Teams, sprich mein Volunteer-Arbeitstag begann erst um 19:00 Uhr. Somit bot das Projekt für mich die perfekte Mischung aus Urlaub (tagsüber) und Freiwilligenarbeit (abends).
In den Food Rescue Projekteinrichtungen arbeiten ausschließlich Volunteers: Neben den internationalen Volunteers trifft man vor Ort auf die einheimischen Volunteers, die hier in ihrer Freizeit für den guten Zweck arbeiten. Entsprechend herzlich war die Aufnahme ins Team.
In der Spätschicht waren wir dafür zuständig, die Lebensmittelspenden einzusammeln: hierfür ging es mit leeren Einkaufswägen oder Hacken-Porsche (aka Einkaufstrolley) zu Fuß zu den verschiedenen Bäckereien, Supermärkten und Restaurants im Umkreis des ReFood Centers. Dort wurden wir dann immer mit einem sehr freundlichen Lächeln von den Mitarbeitenden mit den übrig gebliebenen Lebensmitteln versorgt. Voll bepackt ging es dann über das Kopfsteinpflaster rumpelnd durch die abendlichen/nächtlichen Straßen der Stadt zurück zum Center.
Die gesammelten Lebensmittelspenden wurden dann im ReFood Center gesichtet, sortiert und für die Lagerung vorbereitet. Frische Lebensmittel wie Backwaren, Obst und Gemüse sowie Getränke oder Milchwaren wurden in die verschiedenen Lagerkühlschränke nach Datum sortiert eingeräumt. Gekochte Lebensmittel aus Restaurantküchen und Krankenhausküchen wurden aus den großen Sammelbehältern umgefüllt in kleinere Plastikdosen (zu je 1-2 Personenportionen), beschriftet und dann entweder im Kühlschrank einsortiert oder direkt in riesigen Tiefkühltruhen eingefroren.
Außerdem wurden die Spendenkisten für die „Bezieher“ der Lebensmittelspenden für den nächsten Tag fertiggestellt: Im Projekt sprachen wir nie von „Bedürftigen“, sondern von „Kunden“ oder „Beziehern“, die abends entsprechend einem streng geregelten Zeitplan ihre Lebensmittelspenden für die nächsten Tage oder eine ganze Woche abholten. Jeder registrierte und geprüfte „Kunde“ hatte eine eigene Profilkarte passend zu den eigenen Bedürfnissen und dem angeschlossenen Haushalt – so wurde z.B. auch auf Vorlieben oder medizinische Vorgaben in Sachen Ernährung geachtet. Vom Ein-Personen-Haushalt bis hin zur alleinerziehenden Mutter mit drei Kindern war alles dabei. Die meisten der Bezieher, die ich erleben durfte, waren berufstätig (daher findet die Verteilung der Lebensmittel auch nur abends statt), verdienten aber nicht ausreichend, um sich ausreichend mit Nahrung versorgen zu können.
Die Spendenkisten zu packen war mitunter der meiste Spaß, denn es war jedes Mal ein wenig wie eine Geschenkbox zusammenzustellen und zu schauen, was passt gut. Es gab immer 1-2 frische Mahlzeiten für den direkten Gebrauch, 1-2 tiefgefrorene Gerichte plus dann noch Lebensmittel zum selbstkochen und natürlich Kleinigkeiten wie Obst oder Milchprodukte und manchmal auch Süßigkeiten – je nachdem, was die Spendenregale halt grade hergaben.
Das Verteilen der Spendenkisten übernahm dann immer die Schichtleitung, denn sie kannten jeden persönlich und konnten auch auf Portugiesisch leichter mit ihnen kommunizieren.
Neben Einholen und Sortieren der Lebensmittelspenden verbrachte ich den Rest der Arbeitszeit mit der Säuberung der Einrichtung (klassischer Putzdienst) sowie dem Waschen der zurückgebrachten Plastikdosen.
Offizielles Ende meiner Arbeitsschicht war um 23:00 Uhr – je nachdem wie viel zu tun war durfte man mitunter aber auch schon eine halbe Stunde früher los oder ist freiwillig was länger geblieben.
Mit dem Zug ging’s dann abends zurück nach Estoril, wo ich meist gegen Mitternacht am Volunteerhaus ankam. Meine Head-Lamp leistete dann immer treue Dienste, denn natürlich waren die anderen im Mehrbettzimmer meist schon am Schlafen, weil sie morgens früh raus mussten 😊
Wie hast du deine Freizeit gestaltet?
Ich war während dem Sommer (Juli) in Lissabon und da war es extrem heiß. Ich hatte mir sehr viel vorgenommen in Sachen Sightseeing, aber das Wetter hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht: An vielen Tagen hatten wir über 35 Grad, an manchen sogar über 40 Grad. Die Sonne brannte wortwörtlich vom Himmel. Von daher habe ich es sehr genossen, dass sowohl in Estoril, als auch im Nachbarküstenort Cascais einige Strände in unmittelbarer Nähe waren, wo man sich neben den vielen Einheimischen seinen eigenen Sonnenschirm (gibt’s überall vor Ort zu kaufen) in den Sand rammen und einfach nur im Schatten bei Meeresrauschen vor sich hindösen konnte. Entschleunigung pur.
Aber auch Lissabon mit seinen verwinkelten Altstadtgassen, seinen Aussichtspunkten und kulturellen Einrichtungen habe ich erkundet – immer jedes bisschen Schatten ausnutzend. Manchmal habe ich auch einfach eine Stunde oder zwei nur auf einer schönen Bank oder Mauer im Schatten sitzend verbracht und dem Wuseln um mich herum zugeschaut – auch für so was sollte man sich Zeit nehmen, wenn man in Lissabon ist 😊
Was war dein schönstes Erlebnis während des Projekts?
Ich habe die Arbeitszeit mit den vielen Volunteers im Projekt extrem genossen: Neben mir war nur noch eine weitere internationale Volunteer im Projekt, die das gleiche Programm machte wie ich. Alle anderen Mitarbeiter in dem ReFood Center waren einheimische Volunteers, die einen als Kurzzeit-Volunteer so freundlich aufgenommen haben, dass es einem das Herz erwärmt hat. Ich habe so viele interessante Gespräche mit den einheimischen Volunteers während der gemeinsamen Arbeit führen können, damit ließen sich Bücher füllen. So viele unterschiedliche Menschen, aus so vielen unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen gemeinsam vereint bei der Arbeit für einen guten Zweck zu erleben, war für mich das Schönste im Projekt selbst!
Dein Geheimtipp: Welche Orte oder Aktivitäten sollte man nicht verpassen?
Einer meiner Lieblingsorte war der Mirador Case de Santa María in Cascais – ein wunderschöner Aussichtspunkt mit Blick auf den Santa Marta Leuchtturm und schönem kleinen Strand direkt unterhalb der Aussichtsterrasse inmitten von Felsen. Da traf man meist nur auf Locals und keine Touristen 😊
Kein Geheimtipp, aber auf jeden Fall ein Muss: Der Spaziergang von Estoril längs der Strandpromenade bis nach Cascais – ein Strand reiht sich da an den nächsten. Am schönsten ist’s während der Flut, denn bei Ebbe sind die Strände voll mit Seegras und dann kann’s auch schon einmal was nach Meer „müffeln“. 😊
Die engen Gassen der Alfama in Lissabon sind einfach nur unglaublich urig für ausgedehnte Stadtspaziergänge. Hier lohnt es sich ganz früh morgens unterwegs zu sein, denn dann verstopfen noch nicht so viele Touristen die Gassen. Oft reicht es aber schon, wenn man einfach in eine Nebengasse abbiegt, um dem Trubel der Touristenscharen zu entgehen, sollte man es mittags oder nachmittags machen.
Aber auch sonst lohnt es sich in Lissabon enorm, spazieren zu gehen, denn die Stadt ist voller Street Art, die entdeckt werden mag.
Mit die schönsten Fotos habe ich im Convento do Carmo gemacht, welches mit seinem Ruinendach einfach nur spektakulär schön in den Himmel ragt.
Außerdem sehr schön zum Baden und Surfen waren die schier unendlich langen Sandstrände in Costa da Caparica (dort hat AIFS auch ein Surfcamp im Angebot). Mit der Fähre kann man leicht von Belem übersetzen und ist relativ schnell zu Fuß oder mit dem Bus vom Fähranleger an den Stränden der Costa da Caparica. Außerdem hat man während der Fährüberfahrt einen schönen Blick auf die Ponte 25 de Abril, die Brücke die einem San Francisco-Feeling in Europa beschert.
In Sachen Kulinarik sollte man sich die Bolas de Berlim nicht entgehen lassen – eine landestypische Nachspeise, die dem deutschen „Berliner“ oder „Krapfen“ nachempfunden wurde, aber noch um Welten besser schmeckt. Die Bolas werden von den Portugiesen traditionell am Strand im Sommer gegessen und sind somit vielerorts in Strandnähe zu beziehen.
Auch die Pastéis de Nata oder auch Pastéis de Belém sind ein leckerer Snack für zwischendurch und gefühlt überall zu bekommen. Ein Geheimtipp der Einheimischen: Mit die Besten ihrer Art bekommt man in Belem bei der Manteigaria: Dort muss man auch nicht in langen Touristenschlangen anstehen für den Snack und man kann durch das Fenster in die Backstube schauen und sehen, wie das Gepäck zubereitet wird.
Wo hast du gewohnt und wie war deine Unterkunft?
Ich habe im Impact Beach House in Estoril gewohnt, welches neben Volunteers auch Backpacker beherbergt.
Estoril ist ein Küstenort ca. 40 Fahrminuten mit dem Zug vom Zentrum Lissabons entfernt. Der Bahnhof ist direkt um die Ecke vom Beach House, von daher ist die Anbindung nach Lissabon sehr gut. Im Sommer muss man sich nur darauf einstellen, dass die Klimaanlage in den Zügen tagsüber, wenn man sie am meisten bräuchte, oft ausfällt und abends oder nachts, wenn man sie nicht haben will, an ist … Bahnfahren in Portugal halt 😊
Das Impact Beach House ist für mich eines der sehenswertesten Hostels, in denen ich in den letzten Jahren wohnen durfte, wobei es weniger die Lage, als das Hostelkonzept ist, was mich begeistert hat: Der Volunteerpartner hat das alte ehemalige Gehöft mit viel Liebe zum Detail nachhaltig renoviert und ausgestattet. Jeder Gegenstand im Hostel ist Second Hand, sprich nichts ist von der Stange gekauft. Viele Gegenstände haben sogar einen QR-Code – scannt man diesen, erfährt man mehr über die Geschichte des Möbelstücks und wo es herkommt. Ein Beispiel: Die Rezeption ist aus alten Lattenrosten gebaut worden. Und ein wunderschöner alter, wenn auch was kitschiger, Kronleuchter aus Muscheln stammt vom Sperrmüll am Straßenrand, der wieder aufbereitet wurde. Man sieht ihm seine traurige Herkunft daher nicht an.
Im ganzen Hostel kann man an vielen Stellen sehen, dass es dem Betreiber, dem AIFS Volunteerpartner, wirklich sehr wichtig ist, nachhaltig zu sein und auch die Gäste zu einem nachhaltigen Lebensstil zu animieren.
Ich hatte Glück und war in einem Vierbett-Zimmer untergebracht – aber auch die Leute im benachbarten 14-Bett-Zimmer hatten keinen Grund zur Beschwerde, im Gegenteil, mehr Platz als im 4-Bettzimmer hatten sie alle Male und zudem schöne Stockbetten mit Vorhängen für mehr Privatsphäre …. Das schönste Zimmer ist aber mit Abstand das 8-Bettzimmer oben im Turmzimmer. Es hat zwar keine eigene Tür (man erreicht es nur über eine Treppe), aber der Ausblick und das Ambiente waren echt schön. Aber: Man kann nicht wählen und so war ich mit dem glücklich, was ich hatte.
Das Hostelleben selbst war wie in jedem Hostel: Hier hängt ein harmonisches Zusammenleben immer davon ab, wer grade vor Ort ist. Gegenseitige Rücksichtnahme ist da das A und O, aber wird leider nicht von jedem Volunteer oder Backpacker praktiziert. Ich hatte mich schon im Vorfeld mit Schlafmaske und guten Ohrstöpseln eingedeckt und konnte daher immer gut durchschlafen, auch wenn’s nachts auf den Fluren oder vor dem Hostel (dort hat’s eine Hauptstraße und eine Bahnstrecke) mal was lauter wurde 😊
Die Mitarbeiter vom Hostel/Volunteerpartner waren supernett – vom Beteuerteam, dem Team an der Rezeption bis hin zum Putz-Team und dem Team des Caterers, der das Essen brachte.
Wie hast du dich während der Zeit persönlich entwickelt?
Jeder Freiwilligenarbeit Einsatz, den ich bisher in meinem Leben gemacht habe, hat mir immer etwas Neues gegeben, so auch dieser: Ich war extrem erschrocken darüber zu sehen, wie viele Lebensmittel täglich von Restaurants, Bäckereien und Supermärkten aussortiert werden. Grade Backwaren habe ich abends oft en mas als Spende zum Center gebracht und das nur, damit die Kunden bis wenige Minuten vor Ladenschluss eine volle Auslage haben (die leider auch grade Touristen in Lissabon oft erwarten …). Natürlich war ich mir des Themas „Lebensmittelverschwendung“ schon im Vorfeld meiner Reise sehr bewusst, aber es dann live zu erleben, war trotzdem noch einmal ganz was anderes.
Auch wenn vor Ort viele Menschen von der Einrichtung Lebensmittel bezogen haben, konnten wir die Massen an Lebensmitteln, die gespendet wurden, nicht alle rechtzeitig (vor dem Verfall) verteilen. Was noch irgendwie genießbar war, haben die bedürftigen Menschen vor Ort gern genommen (keiner hat da auf das Verfallsdatum geschaut) und auch wenn mal eine Tüte mit Trockennudeln offen war oder Obst und Gemüse Flecken und Dellen hatten, fanden sie dennoch immer einen dankbaren Abnehmer – sei es durch die registrierten „Kunden“ des Centers oder aber auch durch die Obdachlosen vor der Tür, die kurz vor Torschluss dann noch dort warteten.
Was für Menschen nicht mehr verwendbar war (z.B. altes Brot oder Obst), wurde von den lokalen Volunteers noch an lokale Tierschutzorganisationen weitergereicht.
So konnte ich erleben, wie vor Ort wirklich alles getan wurde, um so wenig wie möglich Lebensmittel wegschmeißen zu müssen, aber trotz aller Bemühungen blieb immer noch was übrig.
Für mich hat die Projektzeit mein Leben daheim insofern noch einmal entscheidend geändert, als dass ich nun bei der Wahl des Supermarkts sowie auch der Bäckerei darauf achte, wo abends die Auslagen leer sind – nur dort kaufe ich auch ein, denn so weiß ich wenigstens, dass sie alles tun, um so wenig wie möglich Lebensmittel wegschmeißen zu müssen. Und ich schaue, dass ich Lebensmittel, wo es möglich ist, lieber direkt beim nachhaltig denkenden Erzeuger beziehe (z.B. auf dem lokalen Wochenmarktstand vom Bauern „nebenan“, der nur das verkauft, was er selbst auch produziert).
Und ja: Auch bei mir daheim habe ich gelernt, dass Dinge, auch wenn sie vielleicht nicht mehr toll ausschauen, trotzdem noch essbar sein können. Im ReFood Center haben wir immer probiert, ehe wir was an andere weitergaben (insbesondere, wenn die Speisen schon ein paar Tage im Kühlschrank verbracht hatten). Probieren, ehe man was wegschmeißt, kann extrem dabei helfen, dass weniger Lebensmittel im eigenen Hausmüll landen.
Wem würdest du unser Food Rescue Projekt in Lissabon empfehlen?
Jedem, der Spaß daran hat, in einem internationalen Team mit täglich wechselnden Leuten zu arbeiten. Man sollte offen und selbstständig sein, denn bei diesem Projekt organisiert man seine täglichen Wege von/zur Arbeit selbst und grade abends ist man halt auch im Dunkeln dann auf eigene Faust mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Sicher habe ich mich dabei immer gefühlt, denn die Züge raus nach Estoril waren immer gut gefüllt und in Lissabon ist auch nachts immer viel los.
Man sollte außerdem ein proaktiver Mensch sein – grade in der Food Rescue Projekteinrichtung ist das wichtig, denn hier muss man sich anbieten, um Arbeit übertragen zu bekommen. Wer nur still in der Ecke steht und auf Anweisungen wartet, wird nichts zu tun haben.
In Sachen Unterkunft sollte man sich bewusst sein, dass man wenig Privatsphäre hat – etwas, wo ich so langsam merke, dass es mir nicht mehr ganz so leichtfällt, je älter ich werde 😊 Und ja, es ist halt nicht wie daheim, denn in einer Hostel-Groß-WG gibt’s immer tolle Leute und solche, die man sich gern ersparen würde. That’s Hostel-Life 😊
Wenn du dein Freiwilligenprojekt in 3 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?
Eine super Erfahrung!
Warum AIFS die beste Wahl ist

Gemeinnützigkeit
Gewinne gehen an die Cyril Taylor Charitable Foundation (CTCF)

Nachhaltigkeit
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